Dr. Gleser & Dalhoefer Immobilienbewertung
Dr. Gleser & Dalhoefer Immobilienbewertung

Immobilienbewertung bei Erbschaft

Immobilienbewertung bei Erbschaft und Schenkung:
Welche Unterlagen benötigen Sie & was ist die Immobilie wert?

Die Erbschaft oder die Schenkung einer Immobilie kann viele Fragen aufwerfen – nicht nur über den Wert des Objekts, sondern auch über die zukünftige Nutzung oder den möglichen Verkauf. Besonders in Erbengemeinschaften führt die Frage „Welche Unterlagen benötigen Sie & was ist die Immobilie wert?“ oft zu Unstimmigkeiten, die sich schnell zu unüberwindbaren Differenzen entwickeln können.

Besonders Konfliktbehaften sind Situationen bei denen Pflichtteilansprüche eine Rolle spielen. Um solche Konflikte zu vermeiden, ist es ratsam, eine objektive und professionelle Immobilienbewertung durchführen zu lassen. Dieser Artikel hilft Ihnen, die benötigten Unterlagen zu sammeln und zeigt, wie Sie Streit vermeiden können, indem Sie sich einen Sachverständigen für Immobilienbewertung zur Seite holen.


1. Erste Schritte: Der Erbschein und die Kommunikation mit Behörden

Bevor Sie sich mit der Immobilienbewertung befassen, müssen Sie als Erbe zunächst nachweisen, dass Sie rechtmäßig zur Erbengemeinschaft gehören. Das erfolgt in der Regel durch einen Erbschein oder ein notariell beglaubigtes Testament.

  • Erbschein
    Dieser wird beim Nachlassgericht beantragt und bestätigt Ihre Berechtigung als Erbe. Er ist auch notwendig, um die Immobilie ins Grundbuch eintragen zu lassen und gegenüber Dritten, wie Banken oder potenziellen Käufern, als neuer Eigentümer aufzutreten.
  • Grundbuchamt
    Informieren Sie das Grundbuchamt, um Sie als neuen Eigentümer eintragen zu lassen. Für die Grundbuchänderung fallen Gebühren an, die sich nach dem Wert der Immobilie richten.

2. Warum ist eine objektive Immobilienbewertung so wichtig – vor allem in Erbengemeinschaften?

Gerade in Erbengemeinschaften kommt es häufig zu unterschiedlichen Auffassungen darüber, was die geerbte Immobilie wert ist. Geschwister oder andere Miterben haben oft verschiedene Vorstellungen darüber, ob das Objekt verkauft, vermietet oder vielleicht sogar von einem Erben übernommen werden soll. Hier kann ein vereidigter Sachverständiger helfen, eine unparteiische und fundierte Bewertung vorzunehmen, die als faire Grundlage für weitere Entscheidungen dient.

Ein objektiver Sachverständiger bietet nicht nur eine realistische Einschätzung des Marktwerts, sondern sorgt auch dafür, dass mögliche emotionale Konflikte entschärft werden. Das ist besonders wichtig, da Missverständnisse oder ein falscher Eindruck vom Wert der Immobilie oft zu langen und belastenden Auseinandersetzungen führen können. Besonders zugenommen haben Konflikte im Zusammenhang mit Pflichtteilsansprüchen.

3. Wichtige Unterlagen für die Immobilienbewertung bei Erbschaft

Damit der Sachverständige die Immobilie bewerten kann, müssen Sie eine Reihe von Dokumenten bereithalten. Je umfangreicher die Informationen über das Objekt, desto genauer kann die Bewertung ausfallen. Relevante Unterlagen sind:

  • Grundbuchauszug
    Ein aktueller Grundbuchauszug zeigt auf, wer der rechtmäßige Eigentümer der Immobilie ist und ob Belastungen, wie Hypotheken oder Grundschulden, darauf eingetragen sind. Diesen erhalten Sie beim Grundbuchamt.
  • Baupläne und Baugenehmigungen
    Die Baupläne und die Baugenehmigung liefern Informationen über die bauliche Struktur und eventuelle Umbauten. Diese Dokumente können beim Bauordnungsamt angefordert werden.
  • Energieausweis
    Ein Energieausweis gibt Aufschluss über den energetischen Zustand der Immobilie und ist insbesondere für den Verkaufsprozess wichtig. Dieser kann von einem zertifizierten Energieberater ausgestellt werden.
  • Lageplan und Flurkarte
    Diese Dokumente geben Aufschluss über die genaue Lage und die Größe des Grundstücks. Sie können beim Katasteramt angefordert werden.
  • Grundriss und Flächenberechnung
    Ein Grundriss und die Berechnung der Wohn- und Nutzfläche sind essenziell, um den Wert der Immobilie zu bestimmen. Diese Unterlagen sind oft beim Bauordnungsamt oder beim Architekten erhältlich.

    Bei vermieteten Objekten sind Mietverträge oder Mietenlisten erforderlich.

4. Besondere Umstände in Erbengemeinschaften: Was Sie beachten sollten

Abhängig von den Eigenschaften der Immobilie können zusätzliche Dokumente relevant sein. In bestimmten Fällen können diese Faktoren den Wert der Immobilie maßgeblich beeinflussen:

  • Erbbaurecht
    Falls das geerbte Grundstück im Erbbaurecht vergeben ist, sollten Sie den entsprechenden Vertrag bereithalten, da dieser den Immobilienwert stark beeinflussen kann.
  • Denkmalschutz
    Bei denkmalgeschützten Immobilien müssen Sie die Denkmalschutzauflagen berücksichtigen, da diese oft bauliche Veränderungen einschränken und damit den Verkaufswert beeinflussen.
  • Eigentumswohnung
    Bei geerbten Eigentumswohnungen sollten Sie die Teilungserklärung und die Protokolle der Eigentümerversammlungen bereitstellen, um mögliche Einschränkungen für den neuen Eigentümer nachvollziehen zu können.

5. Kosten für die Immobilienbewertung bei Erbschaft und wer kann helfen?

Die Kosten für eine professionelle Immobilienbewertung richten sich nach dem Umfang der Immobilie, dem Aufwand der Bewertung und der Haftungshöhe. In der Regel liegen sie zwischen 1.000 und 3.500 Euro. Das Honorar kann pauschal abgegeben werden oder sich an offiziellen Honorarlisten orientieren. Ein vereidigter Sachverständiger liefert jedoch eine unabhängige und gerichtsfeste Bewertung, die für Streitfälle, steuerliche Zwecke oder Verkaufsverhandlungen entscheidend sein kann.

Falls Sie sich bei der Beschaffung der Unterlagen überfordert fühlen, kann der Sachverständige Ihnen nicht nur bei der Bewertung, sondern auch bei der Zusammenstellung der nötigen Dokumente behilflich sein.

6. Fazit: Eine unabhängige Immobilienbewertung von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen schafft Klarheit

Vor allem in Erbengemeinschaften ist eine professionelle Immobilienbewertung der beste Weg, um Streitigkeiten zu vermeiden. Sie bietet eine neutrale und realistische Grundlage, auf der alle Erben Entscheidungen treffen können, ohne dass emotionale oder subjektive Eindrücke den Prozess belasten.

Wenn Sie Unterstützung bei der Bewertung Ihrer geerbten oder zu verschenkenden Immobilie benötigen, wenden Sie sich an einen vereidigten Sachverständigen. Er kann Sie nicht nur kompetent beraten, sondern auch sicherstellen, dass der Wert der Immobilie fair und sachlich ermittelt wird. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch.


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